Fortbildungsveranstaltung der Study Nurses in Deutschland: Ein Bericht von Natalija Frank

Frank 06Am 13. Juni dieses Jahres fand, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der AGAH (Arbeitsgemeinschaft für angewandte Pharmakologie), eine Fortbildungsveranstaltung des Arbeitskreises Study Nurse in Berlin statt. Ein interessant zusammengestelltes Ganztagsprogramm mit eindrucksvollen Vortragenden hat für bleibende Eindrücke gesorgt.

Die AGAH ist bisher der einzige Verein in Deutschland, der eine fundierte Ausbildung für Study Nurses bietet, kostenpflichtig, in Form eines 6-monatigen Curriculums mit Praxis, das mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung und Beurteilung der Hospitationsberichte endet. Die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung wird zertifiziert und die TeilnehmerInnen bei der AGAH registriert. Die Organisation wendet sich an alle Personen aus medizinischen Berufen und bietet sogar Schnupperkurse an. Angehörige anderer Berufsgruppen können zwar die Ausbildung belegen, bekommen aber kein Zertifikat, sondern nur eine Teilnahmebestätigung.

Interessant ist zu erwähnen, dass hier offenbar der Wunsch nach qualifizierten MitarbeiterInnen nicht nur die Krankenschwestern, sondern in erster Linie die ÄrztInnen sehr aktiv werden lässt, um Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung zu schaffen. Dennoch haben sie bis dato das gleiche Problem wie wir, nämlich das Fehlen der offiziellen, staatlichen Anerkennung des Berufes. Man ist dort auch einheitlich der Meinung, dass dies den Beruf enorm aufwerten würde.

Ein interessanter Vortrag über Verdienstmöglichkeiten zeigte: Es ist auch in Deutschland so, dass, durch die nicht vorhandene Anerkennung des eigenen Berufes, das Gehalt noch als Krankenschwesterngehalt nach „Entgeltordnung für öffentliche Berufe“ eingestuft wird.

Dr. Doris Heger-Mahn, eine der Gründerinnen des 1. Lehrganges, hat in ihrem Vortrag hervorgehoben, wie wichtig diese Berufsgruppe mittlerweile ist, wie vielseitig und interessant ihre Arbeit ist und daraus resultierend, wie unterschiedlich die Anforderungen sind, die an die MitarbeiterInnen gestellt werden. Sie betonte ebenso die immer wachsende Wichtigkeit von Privatordinationen als Rekrutierungszentren und damit verbunden die wachsende Anzahl an SMO’s (Side Management Organisation’s) – Einrichtungen, die Dienste einer Study Nurse anbieten, die für mehrere Zentren zuständig ist.

Dr. Ulrich Meyer-Pannwitt aus Hamburg hielt einen sehr interessanten Vortrag über Kommunikationsebenen im Umfeld klinischer Studien. Da wurde wieder deutlich, wie wichtig, auch im privaten Alltag, das Beherrschen der Grundgebote der Kommunikation ist. Wie bei uns ist dies auch unter unseren deutschen KollegInnen neben Englisch der meist gewünschte Workshop. In Saalfelden werden wir auf jeden Fall einen Englisch-Workshop für Sie organisieren.



29.06.2009


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